Scrambler (Motorrad)
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Der Scrambler [ˈskræmbləʳ] (deutsch "Kletterer",[1] von engl. "to scramble", ungefähr: auf- oder hochsteigen) ist eine in den 1950er und 60er Jahren sehr verbreitete Motorrad-Kategorie. Bei den Maschinen wurden unter anderem grobstollige Reifen, ein breiter Lenker, höher gelegter Auspuff und Schutzbleche verwendet,[2] um die Geländetauglichkeit und Robustheit zu erhöhen. Anders als die Motocross-Räder und Enduros, die die Scrambler in den 1970er Jahren ablösten, waren diese den Straßenmaschinen konstruktiv noch recht nahe und verfügten beispielsweise nicht über spezielle Motorradrahmen. Der Motocross-Sport allgemein wurde anfangs als „Scrambling“ bezeichnet.
Scrambler der 1950er und 60er Jahre
- BSA A65F Firebird (1968–1972)
- Ducati Scrambler 250, 350, 450
- Honda CL72, CL77, CL450
- Kawasaki 650 W2TT Commander (1968–69)[3]
- Matchless G80CS, G85CS (1964-69)
- Moto Guzzi Stornello 125 Scrambler
- MV Agusta 350B Scrambler (1972–74)[4]
- Norton P11 (1967–69)
- NSU Max S20 Scrambler
- Royal Enfield Scrambles Bullet
- Suzuki T 20 Scrambler
- Triumph TR6C 650 Trophy
- Yamaha YDS-3D
Scrambler des 21. Jahrhunderts
Das Scrambler-Konzept wurde von einigen Motorradherstellern wiederentdeckt, so bieten bzw. boten Triumph, Derbi, BMW, Moto Morini[5] und Ducati[6] entsprechende Modelle an.
Foto | Hersteller | Modell | Antrieb | Verkaufzeitraum |
---|---|---|---|---|
BMW | Xcountry | Einzylindermotor Hubraum: 652 cm³ Leistung: 39 kW (53 PS) | 2006–09 | |
Derbi | Mulhacén 659 | Einzylindermotor Hubraum: 660 cm³ Leistung: 35 kW (48 PS) | 2006–08 | |
Ducati | Scrambler 800 | 2 Zylinder, V-Motor Hubraum: 803 cm³ Leistung: 55 kW (75 PS) | seit 2015 | |
Moto Guzzi | V7 II Scrambler | 2 Zylinder, V-Motor Hubraum: 744 cm³ Leistung: 35 kW (48 PS) | seit 2015 | |
Moto Morini | Scrambler 1200 | 2 Zylinder, V-Motor Hubraum: 1187 cm³ Leistung: 86 kW (117 PS) | seit 2009 | |
Triumph | Scrambler | 2 Zylinder, Reihenmotor Hubraum: 865 cm³ Leistung: 43 kW (58 PS) | seit 2006 | |
Voxan | Scrambler | 2 Zylinder, V-Motor Hubraum: 996 cm³ Leistung: 63 kW (86 PS) | 2001–06 |
Darüber hinaus bieten Customizer Umbausätze für Roadster[7] und Reiseenduros (wie die BMW GS-Modellreihe[8]) an.
Rezension
„Scrambler sind quasi die Ahnen der Enduros. Damals, so etwa Mitte des letzten Jahrhunderts des letzten Jahrtausends scrambelte (engl. to scramble: klettern, krabbeln) man mit leicht modifizierten Straßenmotorrädern durchs Gelände. Die Wettbewerbe beinhalteten meist eine Mischung aus langsamen und schnellen Geländepassagen, die mit den heutigen MotoCross Veranstaltungen mit ihren extremen Sprüngen nichts zu tun hatten. Mindestens genauso viel Spaß haben SixDays und Co. aber sicher auch gemacht. In den 60er Jahren konnte man Scrambler bereits „von der Stange“ kaufen, mit Erscheinen der stärker spezialisierten Enduros starben sie dann aber aus.“
– Marcus Lacroix: Kradblatt
„[Die Motorrad-Retrowelle] hat eine modegetriebene Anziehungskraft auf Jüngere, die nostalgisch wirkende Motorräder individuell aufpeppen und umbauen. Sie wollen kein Bike von der Stange, sondern ein Unikat. Es geht nicht um Leistung, sondern um Individualität.“
Bildergalerie
Honda CL160 (1966) Ducati Scrambler 250 (1973)
Einzelnachweise
- ↑ Florian Pillau: Leichte Kletterei. In: Heise online. 6. Oktober 2014.
- Jürgen Schons: Klettermaxe. In: Motorradfahrer. Nr. 09, 2010, ISSN 0935-7645, S. 26.
- Roland Brown: Kawasaki W2TT Commander. In: Motorcycle Classics. November 2005.
- Road Motorcycles 1970s. In: glaagusta.org. (PDF).
- Eva Breutel: Neues Werk, überarbeitete Modelle. In: Motorrad. Nr. 22, 2014, ISSN 0027-237X.
- Michael Schümann, Dina Dervisevic: 803er-Scrambler in vier Versionen. In: Motorrad. 30. September 2014, abgerufen am 12. Februar 2015.
- Thomas Karsten: Soul-Machines. In: Motorradfahrer. Nr. 09, 2010, ISSN 0935-7645, S. 14–25.
- Wolf-Martin Riedel: Wunderlich Performance Scrambler. In: MO – Das Motorradmagazin. Nr. 04, 2014, ISSN 0723-2616, S. 46-48.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Scrambler_(Motorrad)
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